ELF: Licht und Schatten in Woche 1

Die European League of Football (ELF) ist gestartet. Vier Matchups boten Spannung, aber nur überschaubare Qualität.

Wir haben uns nicht ganz umsonst etwas Zeit gelassen, mit diesem Bericht. Der grund ist simpel: Wir wollten Informationen vor Ort bekommen und sammeln, genauso auch mit Football-Experten reden, was die vier Spiele in der ELF angeht. Zu deutlich waren auch unsere Vorbehalte.

Insgesamt hat man bemerkt, dass die Übertragungen bei ProSieben Maxx, ran oder dem neuen Sender von ELF-Chef Zeljko Karajica „More than Sports“ gut angenommen worden sind. Wieviel von den Zahlen, die die einzelnen Sender vorgelegt haben, Fans oder nur Interessierte sind, wird sich in den kommenden Wochen erst herauskristallisieren. Die Live-Übertragung bei P7Maxx auf jeden Fall hat die Macher positiv gestimmt: 2,6 % Marktanteil in der relevanten Gruppe / 200.000 Zuschauer.

Dass bei ran.de kein Kommentar vorhanden war hat dabei einige Fans genauso gestört, wie die Art der Moderatoren von ProSieben Maxx. Man sieht: Man kann halt nicht jeden zufriedenstellen.

Vor Ort musste man in Hamburg bei rund 1600 Zuschauern feststellen, dass ein Event in Zeiten von Corona kaum realisierbar bleibt. Zu wenige Getränkestände sorgten für lange Schlangen in der Pause und vor dem Spiel. Auch die Plätze in den älteren Stadien sind nicht immer „Zuschauerfreundlich“.

Was aber wurde sportlich geboten ?

Unsere Anfangs-Einschätzung war ein Niveau in etwa der GFL2, da die Spieler allesamt aus zu unterschiedlichen Spielklassen kamen und in einer kurzen Zeit zueinanderfinden mussten.

So ganz falsch lagen wir wohl nicht, denn externe Trainer und auch Spieler beschrieben die Partien in etwa auf ein unteres Mittelmaß in der GFL. Man war sich einig: Braunschweig, Hall oder auch Dresden wären, auch in diesem Jahr, um einiges besser einzuschätzen, als die Teams der ELF.

In der Begegnung zwischen Berlin und Leipzig fiel zudem auch die Verletzungsanfälligkeit der Spieler auf. Ein Problem der kurzen Vorbereitung, sagen verschiedene Sportmediziner. Ein Problem, was aber auch in der GFL an den ersten Spieltagen zu erkennen war. Auch die vielen Flaggen zeigten, dass das Zusammenspiel ligaübergreifend noch nicht optimiert ist. Die lange Corona-Pause von fast 18 Monaten ist weder an Spielern, noch an Schiedsrichtern ohne Nachwirkungen vorbeigegangen.

Bilder aus Berlin:

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(c) Thomas Sobotzki

Beim Zusammenspiel auf dem Feld konnte man ein ähnliches Bild erkennen. Die Third-Down, als auch die Red-Zone Effektivität lies in allen Partien zu Wünschen übrig. Auch der hochgelobte Quarterback der Hamburg Sea Devils, Jadrian Clark blieb weit hinter den Erwartungen zurück. Gerade einmal 88 Passing-Yards und 18 Laufyards standen nach der Begegnung gegen Frankfurt im Topspiel in seinen Stats. Dass die Galaxy, trotz deutlicher Feldüberlegenheit, den Sieg nicht erringen konnte, müssen wohl die Verantwortlichen in der Mainmetropole erklären.

Auch das punktereichste Duell in Breslau zwischen den Panthers und den Centurions lebte von Einzelaktionen. Vor 4200 Zuschauern gelang beiden Teams in der Red Zone nicht sonderlich viel und auch der Kicker der Kölner, Daniel Schumacher konnte bei seinem Versuch eines Fieldgoals aus 36 Yards nicht glänzen. Insgesamt blieben die Kicker in den vier Begegnungen schwach. Bei der besten Offense der Liga konnte Breslau noch am deutlichsten brillieren, hatten die Panther jedoch auch die längste Vorbereitungszeit. Ein Vorteil, der nun zum Tragen kommt.

Aller Anfang ist schwer. Aber man hat sich in der ELF viel vorgenommen und wird nun an den Sprüchen der ersten Monate gemessen. Auch wenn das Niveau zumindest besser als befürchtet ist, sind Abstriche in der Qualität doch erkennbar. Während Eventfans wohl eine neue Heimat finden werden, wenn die Rahmenbedingungen in den nächsten Wochen weiter gelockert werden, muss man sich als alteingesessener Footballfan die Frage stellen, ob man bereit ist, horrende Preise für Spiele der ELF auf den Tisch zu legen. Eine günstigere, aber kaum schlechtere Alternative ist bereits vorhanden.

Tops / Flops:

Top:

      • Offense der Breslauer
      • Quarterback O’Connor
      • Einschaltquoten
      • Qualität der Übertragungen
      • Ausgeglichenheit der meisten Teams

Flop:

      • Red Zone Efficiency
      • Third Down Efficiency
      • Kicker
      • viele Strafen / Große Raumverluste bei Berlin und Leipzig
      • Einige Teams mit begrenzter Kadertiefe

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