Schweden kritisiert ELF scharf und legt Fakten auf den Tisch
Der schwedische Verband für American Football (SWE3) hat eine klare Haltung zur European League of American Football (ELF) eingenommen. In einer ausführlichen Stellungnahme kritisiert der Verband, dass die Liga Entscheidungen trifft, ohne nationale Verbände einzubeziehen. Im Zentrum steht die Aufnahme des neuen Teams Nordic Storm, das in Kopenhagen, Dänemark, beheimatet ist. SWE3 moniert, dass schwedische Spieler ohne Absprache als „heimische“ Akteure für das Team gelten sollen.
Die schwedische Kritik ist ein ungewöhnlich deutlicher Schritt, denn viele nationale Verbände in Europa zeigen sich bisher zögerlich. Einige, wie in Deutschland, mussten bereits erleben, wie die ELF auf Widerstand reagiert. So hat der deutsche Verband AFVD zunehmend Schwierigkeiten mit der Liga, deren Commissioner Patrick Esume seit Jahren eine klare Distanz zu den traditionellen Strukturen zeigt. Kritiker werfen der ELF vor, wirtschaftliche Interessen über den Sport zu stellen. Die jüngste Aufkündigung der Spieler-Vereinbarung in Deutschland verstärkt diesen Eindruck.
Ein harter Ton aus Schweden
SWE3 geht weiter als viele andere Verbände. In seiner Stellungnahme stellt der Verband klar, dass eine Zusammenarbeit mit der ELF erhebliche Risiken birgt. Besonders die fehlende Anbindung an die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) und olympische Organisationen wird als problematisch angesehen. Für schwedische Spieler und Trainer, die an Nationalmannschaften teilnehmen möchten, könnte eine Verbindung zur ELF zum Ausschluss führen.
Weitere Punkte, die SWE3 betont:
- Versicherungen über den schwedischen Verband greifen nicht bei Spielen oder Trainings der ELF.
- Spieler, die in der ELF aktiv sind, verlieren ihre College-Berechtigung, da die NCAA die Liga als professionell einstuft.
- Trainer, die mit der ELF kooperieren, könnten ihre Rolle im nationalen Team verlieren.
Diese deutliche Position unterstreicht die Unterschiede zwischen Schweden und anderen Ländern. Während in Deutschland und anderen Nationen viele Verbände eine vorsichtige oder kooperative Haltung gegenüber der ELF einnehmen, prüfen Schweden und Dänemark die Auswirkungen intensiver.
Gefahr für den Sport?
Die Auseinandersetzung zwischen nationalen Verbänden und der ELF zeigt die Konflikte, die durch privatwirtschaftliche Ligen entstehen können. Gegner der ELF, darunter auch der deutsche AFVD, argumentieren, dass die Liga zwar für mediale Aufmerksamkeit sorgt, aber langfristig dem Sport schadet. Insbesondere das Umgehen etablierter Strukturen und das Ignorieren demokratischer Grundsätze stehen in der Kritik.
Die schwedische Entscheidung, klare Grenzen zu setzen, könnte andere Verbände ermutigen, ihre Haltung zur ELF zu überdenken. Doch gleichzeitig wächst die Gefahr von Isolation oder Konflikten, wie sie der AFVD bereits erlebt. Die nächsten Monate werden zeigen, ob die ELF weiterhin ihren Kurs durchsetzen kann oder ob der Widerstand nationaler Verbände an Einfluss gewinnt.
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