Fire mit Sweep zum Titel – Liga im Umbruch
Wenig überraschend konnte sich Rhein Fire mit dem 14. Sieg in Folge den Titel in der European League of Football sichern. Vor ausverkaufter Kulisse in Duisburg gewann das Team von Jim Tomsula mit 53:34 und wird somit der dritte Meister der europäischen Amateur-Liga.
Nach vielen deutlichen Siegen konnte Rhein Fire auch im letzten Anlauf der Saison einen klaren Sieg feiern, musste jedoch im ersten Durchgang etwas zittern, denn der Underdog aus Stuttgart, der erst eine Woche zuvor die favorisierten Vienna Vikings aus dem Wettbewerb warf, überraschte die Duisburger vor Allem im zweiten Spielabschnitt.
Mit einem knappen Rückstand musste HC Tomsula den Duisburger Footballern wohl nicht viel sagen, denn das Ziel war allen Beteiligen bewusst und so kehrte ein gut motiviertes Team auf den Platz zurück, welches im Schlussabschnitt klare Fakten schaffte. So sorgte eine Interception von Surge bei etwas mehr als zwei Minuten auf der Uhr für die Entscheidung.
(c) André Steinberg
Umbrüche in der Liga
Schon vor dem Endspiel in Duisburg sorgte ein Bericht des renommierten Investigativ-Teams von Sport Inside für Unruhe. So wurden die Verträge einiger Spieler unter die Lupe genommen und analysiert. Dabei könnte laut Recherche von SI das Franchise-System der ELF dafür verantwortlich sein, dass Spieler unterhalb des Mindestlohns beschäftigt sind, was zu einem Fall für den Zoll und die Staatsanwaltschaft werden könnte. Da es sich bei keinem der Teams um „eingetragene Vereine“ handele, wäre dies ein klarer Gesetzesbruch.
Einen Bruch gab es derweil auch bei Rhein Fire. Tom Aust warf, laut Aussage der Owner, bereits im Juni das Handtuch als General Manager zum Ende der Saison. Nun wurde bekannt, dass Max Paatz aus Hamburg in seine alte Heimat wechseln wird. Diese Info wurde jedoch , genau wie Austs Aus, von Seiten der Rheinländer noch nicht offiziell kommuniziert, sondern nur in den sozialen Medien bestätigt.
Auch eine weitere Personalie aus Hamburg sorgte für ein Raunen in der Liga. So wurde HC Charles Jones in der Hansestadt entlassen. Schnell wurde DC Kendral Ellison als möglicher Nachfolger gehandelt, der jedoch nur kurze Zeit später als Cheftrainer in München präsentiert wurde. So muss in Hamburg nun die komplette Spitze neu aufgebaut werden. Wobei weiterhin die Frage im Raum steht, ob man in der kommenden Saison überhaupt noch in Hamburg spielen wird.
Im Westen des Kontinents hat in der vergangenen Woche Madrid seinen Namen enthüllt. Die „Madrid Bravos“ sind das neue Team in der kommenden Saison. Bleibt die Frage, ob weitere Teams vorgestellt werden oder Madrid eine Franchise ersetzen wird. Es gibt einige Wackelkandidaten, so dass in einem internen Meeting von Ownern der Teams aus Frankfurt, Wien und Duisburg laut Medienberichten die Forderung nach einer Festigung der vorhandenen Strukturen gegenüber der Ligaleitung fordern würden, anstelle einer Vergrößerung der Liga „um jeden Preis“.
Nach dem Aus der Leipzig Kings und der Probleme in Prag steht die Liga auch bei den TV-Quoten seit diesem Jahr in der Kritik. Auch das Ziel: 500.000 Zuschauer in 2023, wurde klar verfehlt. Dennoch brüsten sich Esume und Co mit positiven Zahlen bei den Abonnements und Zuschauern. Der frühe Verkauf der Finaltickets für die kommende Saison in Gelsenkirchen deutet jedoch auf finanzielle Engpässe auch an der Spitze der ELF hin. Die Off-Season könnte also noch spannend werden.
Update 2. Oktober:
Wie die Liga am Brücken-Montag bekannt gab, werden die Leipzig Kings in der kommenden Saison nicht an den Start gehen. Der freie Spot wird an die Madrid Bravos gehen, die bereits vor fast einem Jahr als neue Franchise bekannt gegeben worden sind. Damit werden erneut 17 Teams in der kommenden Saison an den Start gehen, was erneut zu einer Ungleichbehandlung der Conferences führen wird. In diesem Fall haben sich offenbar die Owner durchgesetzt, die eine Ausweitung der Liga derzeit kritisch sehen.
In Duisburg wird auch 2024 Jim Tomsula wieder an der Sideline bei Rhein Fire stehen. Auch Jadrian Clark dürfte wieder als Spielmacher auflaufen. Erste Bekenntnisse zum Team äußerte der Quarterback bereits, der jedoch über den Winter in England bei den UWE Bullets an den Start gehen wird und nebenbei seinen Master in Bristol machen will.
Auch bei der Frankfurter Galaxy macht sich mit Andreas Renner ein Profi „vom Acker“. Nach nur einem Jahr als sportlicher Leiter kehrt der ehemalige DSF-Kommentator dem ELF-Team den Rücken zu.
Update 5. Oktober:
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