Pro A: Finanzielle Probleme im Schwarzwald
Nicht nur sportlich durchlaufen die wiha Panthers derzeit eine schwierige Phase, auch finanziell wird der Druck immer größer. Um den Spielbetrieb weiter aufrechterhalten zu können, benötigen die Größten im Schwarzwald nun eine kräftige Finanzspritze.
Auf und neben dem Parkett haben die wiha Panthers in den vergangenen Monaten für einige wenig schmeichelhafte Schlagzeilen gesorgt: Niederlagenserie, Fehlstart, Tabellenletzter in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA hieß es auf sportlicher Seite. Auf administrativer Ebene lauteten die Begrifflichkeiten: Nachzahlung an das Finanzamt und verschiedene Krankenkassen in sechsstelliger Höhe, Nachlizenzierungsverfahren, Geldstrafe und Punktabzug.
Nun steht sogar hinter der Zukunft des Basketball-Standorts Villingen-Schwenningen ein großes Fragezeichen. Denn nach diversen kostspieligen Nachzahlungen und ausgebliebenen Einnahmen benötigen die Doppelstädter binnen der nächsten Wochen einen mittleren fünfstelligen Betrag, um eine drohende Insolvenz abwenden zu können. Gespräche mit den Sponsoren laufen bereits, um eine gemeinsame Lösung zu finden. Damit der Spielbetrieb und die über Jahre aufgebaute Vereinsstruktur aufrechterhalten werden können, brauchen die Größten im Schwarzwald zusätzliche Unterstützung. Daher soll in den nächsten Tagen eine Crowdfunding-Aktion gestartet werden.
Ähnlich wie die Spieler derzeit mit beherztem Einsatz alles geben, um trotz aller Widrigkeiten Spiele zu gewinnen, müht man sich in der Schwenninger Geschäftsstelle seit dem vergangenen Sommer, das finanziell ins Wanken geratene Schiff stabil auf Kurs zu halten. „Es ist tatsächlich fünf vor zwölf“, betont Panthers-Geschäftsführer Michael Krivanek. „Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem ein Weitermachen nur unter bestimmten Voraussetzungen noch möglich ist.“
Verschiedene Faktoren haben die Panthers-Erfolgsgeschichte der vergangenen Jahre ins Stocken gebracht. Die unmittelbar nach den Aufstiegsjahren einsetzende Corona-Pandemie hat die aufs Publikum überspringenden Begeisterungsfunken verglühen lassen. Noch immer sind die Zuschauerzahlen bei Schwenninger Heimspielen stark rückläufig im Vergleich zu Vor-Pandemie-Zeiten.
„Wir haben ähnlich wie in früheren Jahren bei den möglichen Zuschauereinnahmen sehr konservativ geplant“, unterstreicht Krivanek in seinen Schilderungen. „Dass wir aber einen so starken Rückgang an verkauften Tickets verzeichnen könnten, haben wir nicht einkalkuliert. Spätestens durch die Absage der für die Helios Arena geplanten Heimspiele liegt uns ein deutlicher Fehlbetrag vor, der ein großes Loch in unsere Finanzplanung gerissen hat.“
Neben den fehlenden Zuschauereinnahmen sorgten die Nachzahlung an das Finanzamt und verschiedene Krankenkassen (in Folge einer steuerlichen Überprüfung im Jahr 2021) und die aus dem Nachlizenzierungsverfahren und Punktabzug resultierenden Geldstrafen für weitere Belastungen. Zudem blieb eine im Sommer angestrebte – und um weiter konkurrenzfähig sein zu können nötige – Etaterhöhung aus, weil bestehende Partner ihr Engagement nicht weiter ausbauen konnten bzw. wollten. Nur wenige neue Sponsoren konnten in den vergangenen Monaten präsentiert werden.
„Man muss sich vor Augen halten, dass wir in den vergangenen Jahren aus minimalsten Möglichkeiten das Maximum herausgeholt haben“, urteilt Alen Velcic. „Mit Beginn der Pandemie waren die Etats der Zweitligisten etwas näher zusammengerückt. Wir haben damals bewiesen, dass wir bei vergleichbaren finanziellen Möglichkeiten oben mitspielen können und in der Saison 2020/21 die Playoffs erreicht. Momentan sieht es aber so aus, dass wir mit all den Widrigkeiten vom Etat her das klare Liga-Schlusslicht sind.“
In einem Appell richtet sich Velcic, der als Architekt der Erfolgsgeschichte des Basketballs in der Doppelstadt gilt, nun an die Freunde und Förderer des Basketballs in und um Villingen-Schwenningen: „Was wir in den vergangenen Jahren hier aufgebaut haben, ist weit mehr als nur die Profimannschaft. Unsere Profis nehmen eine Leuchtturmfunktion ein und haben dafür gesorgt, dass wir bei so vielen Kindern und Jugendlichen die Begeisterung für den Basketball wecken konnten. Mit unseren Grundschul-AGs, den Basketball Camps und unserer stetig wachsenden Jugendabteilung haben wir Strukturen aufgebaut, in denen hochqualifizierte Jugendtrainer mit den Kindern arbeiten können. Es wäre so schade, wenn diese großartigen Projekte, in denen der Nachwuchs nicht nur Basketballspielen, sondern auch wertvolle Lektionen für das Leben lernt, zukünftig nicht mehr existieren würden. Daher bitten wir von ganzem Herzen um Unterstützung. Dass Basketball in Villingen-Schwenningen funktioniert, haben wir in den letzten Jahren unter Beweis gestellt. Damit wir realistische Zukunftsaussichten haben können, brauchen wir jetzt alle erdenkliche Unterstützung!“
Quelle: wiha Panthers Schwenningen
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