Frauen Nationalmannschaft verpasst Olympia-Qualifikation
Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft hat die Qualifikation für die Olympischen Winterspiele 2018 in Pyeongchang nicht geschafft. In einem dramatischen Spiel unterlag die DEB- Auswahl Gastgeber Japan mit 1:3 (0:0, 1:2, 0:1).
Vor 3111 Zuschauern in der ausverkauften Arena von Tomakomai zeigte das Team von Frauen-Bundestrainer Benjamin Hinterstocker eine konzentrierte Leistung und begegnete dem Turnierfavoriten jederzeit auf Augenhöhe. Im ersten Durchgang hatten die Japanerinnen nach sieben Minuten bei einer zwei gegen eins Situation die erste große Chance, die die überragende deutsche Torfrau Jenny Harß vereiteln konnte. Nach dem anfänglichen Druck der Japanerinnen kam das deutsche Team aber immer besser ins Spiel. Marie Delarbre und Emily Nix hatten nach neun bzw. zwölf Minuten erste Möglichkeiten für die DEB-Auswahl, die anschließend noch zwei Mal in Überzahl antreten konnte. Hier zeigte aber auch Japans Torfrau Nana Fujimoto ihre Klasse und verhinderte mehrfach die mögliche deutsche Führung. Sekunden vor der ersten Pause hatten aber auch die Gäste bei einem Pfostenschuss Japans Glück.
Im zweiten Durchgang waren es dann die Japanerinnen, die das erste Powerplay bekamen. Hier hielt die deutsche Mannschaft aber gut dagegen. Jenny Harß war in dieser Phase der große Rückhalt der DEB-Auswahl. Mit einigen Glanzparaden verhinderte die deutsche Torfrau einen Rückstand. Das erste Tor erzielten dann aber doch die Gastgeberinnen. Nach 29 Minuten stocherte Sena Suzuki den Puck zum 1:0 über die Linie. Fünf Minuten später konnte Japan nachlegen. In Überzahl prallte ein Schrägschuss Shoko Ono an die Schulter, von dort fiel der Stürmerin die Scheibe genau vor den Schläger, so dass sie aus kurzer Distanz einschieben konnte.
Nach diesen denkbar unglücklichen Gegentreffern zeigte das deutsche Team eine Reaktion. Bei einer Auszeit neu eingestellt von Hinterstocker hielt die Frauen-Nationalmannschaft konsequent dagegen und drückte auf den Anschlusstreffer. Tanja Eisenschmid, Manuela Anwander und Emily Nix verpassten diesen bei guten Gelegenheiten knapp. In Überzahl gelang dies aber Tanja Eisenschmid. Ihr Schuss von der blauen Linie landete in der 36. Minute zum 2:1 genau im rechten Winkel.
Im Schlussabschnitt versuchte die DEB-Auswahl alles, um den Ausgleich zu erzielen. Japan konzentrierte sich auf die Defensivarbeit, machte die Räume eng und verteidigte seinen Vorsprung konsequent. Die beste deutsche Möglichkeit zum Ausgleich hatte Julia Zorn, die nach einem Querpass von Lara Kluge knapp am Tor vorbeischoss (53.). Angesichts des Dauerdrucks der Deutschen nahm Japans Trainer Takeshi Yamanaka anschließend eine Auszeit.
Letztlich entschied eine Bullysituation sechs Minuten vor dem Ende die Partie. Den Rückpass nach Scheibengewinn nahm Hanae Kubo direkt und traf unhaltbar zum 3:1 ins Netz. Trotz aller Bemühungen und weiterer Großchancen in Überzahl gelang dem deutschen Team aber nicht mehr die Wende. Japan sicherte sich mit diesem Sieg die Olympiaqualifikation.
Frauen-Bundestrainer Benjamin Hinterstocker: „Wir haben uns nichts vorzuwerfen, dieses enge Spiel hätte auch anders enden können. Wir sind physisch und psychisch optimal vorbereitet nach Japan gekommen und haben die Herausforderung angenommen um hier erfolgreich zu bestehen. Als Mannschaft sind wir heute natürlich enttäuscht, ab morgen schauen wir aber nach vorne in Richtung A-Weltmeisterschaft Ende März in den USA in Plymouth.“
DEB-Präsident Franz Reindl: „Die Mannschaft hat großartig gespielt und gekämpft. Es hat schlicht nicht ganz gereicht, das ist hart, aber im Sport zu akzeptieren. Leider haben die Japanerinnen den Heimvorteil spielerisch, reise- und akklimatisationstechnisch voll ausgenutzt. Als DEB sind wir dennoch glücklich, mit den Männern wieder ein Team bei olympischen Spielen am Start zu haben“.
DEB Vize-Präsident Marc Hindelang: „Wir sind natürlich enttäuscht, können aber trotzdem stolz auf die Leistung unserer Frauen sein, die in jedem Spiel alles abgerufen haben. Diese junge Mannschaft hat eine gute Zukunft vor sich und wird wieder aufstehen. Das deutsche Fraueneishockey hat gezeigt, dass es weitere Unterstützung verdient hat, die wird es vom DEB bekommen.“
Quelle: Deutscher Eishockey Bund
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