Halbzeit in Rio
Die erste Hälfte der Olympischen Sommerspiele in Rio sind vorbei. Nach einem schwachen Start der Deutschen Teilnehmer konnten inzwischen die ersten Medaillen errungen werden. Dennoch stand gerade zu Beginn Rio und das IOC runter Beschuß.
Es war eine berauschende Eröffnungsfeier im Olympiastadion von Rio de Janeiro. Einzig die Pfiffe beim IOC-Präsidenten Thomas Bach sorgten für eine gewisse Abwechslung bei der sonst positiven Stimmung der Athleten und Besucher. Als das Feuer im Stadion brannte waren bereits die ersten Eklats der Spiele bekannt. So war das Wasser bei den Ruderern derart verdreckt, dass man keinem Athleten wünschte, hier an den Start zu müssen. Auch im Olympischen Dorf gab es Probleme. So sollen Bauarbeiter Beton in die fertigen Toiletten gekippt haben. Aus Protest zu den schlechten Bezahlungen.
Am vergangenen Samstag ging es dann offiziell mit den Wettkämpfen los. Direkt zu Beginn sollten die Schwimmer und Radfahrer im Fokus stehen. Bei der Straßenwettkämpfen sorgten zwei heftige Unfälle für den ersten Gesprächsstoff. So kam es bei den Herren auf der letzten Abfahrt in der Spitzengruppe zu einem Massencrash, bei den Damen fiel die Niederländerin Annemiek van Vleuten ebenfalls auf der letzten Abfahrt unglücklich auf einen Randstein. Hilfe kam erst nach einigen Minuten, nachdem die spätere Siegerin, Anna van der Breggen an ihrer Landsfrau vorbeifuhr.
Bei den Schwimmern sorgte erst das grüne Wasser unter dem Sprungturm für Verwirrung, dann die Doping-Russin Yulia Efimova. Bereits zuvor erwischt, klagte sie sich an den Start in Rio und wurde entsprechend vom Publikum ausgepfiffen und von den Gegnerinnen ignoriert. Geschlagen wurde die Russin dann aber erst im Finale von der US-Amerikanerin Lilly King, die im anschließenden Interview die Genugtuung Im Namen des Sports hervorhob. Sportlich verabschiedete sich Michael Phelps aus dem Becken. Er holte am Samstag sein insgesamt 23. Gold.
Unterm Strich waren die Deutschen Schwimmer die ersten großen Verlierer der Spiele. Wie bereit sin London waren die Ergebnisse niederschmetternd und auch Paul Biedermann konnte bei seinem letzten Auftritt nicht glänzen und musste ohne Medaille die Heimreise antreten.
Ein glänzendes Comeback feierten die Vielseitigkeitsreiter, die am 5. Tag endlich das erste Silber für Deutschland holten. Sie waren Nutznießer einer Fehlerserie der Australier und Neuseeländer beim letzten Springwettbewerb. Das anschließende Gold von Michael Jung im Springen wurde dann aber von allen im Deutschen Haus gefeiert. Auch weil bereits am ersten Tag die Vielseitigkeits-Reiterin Julia Krajewski aufgrund eines Doppelfehlers ausschied und so der Equip einen Rückstand bescherte. Kommentator Carsten Soestmeier leistete sich bei diesem Durchgang einen Eklat, als er über die Reiterin in der Liveberichterstattung herzog.
Garant für Überraschungen waren die Schützen. Barbara Engleder (50m Kleinkaliber), Henri Junghaenel (50m Kleinkaliber liegend) und Christian Reitz (25m Schnellfeuer-Pistole) sorgten für goldene Momente vor teilweise leeren Rängen.
Die leeren Tribünen waren inzwischen auch ein Gesprächsthema. So waren Eintrittskarten für die Bevölkerung einfach zu teuer und auch so waren nur wenige interessiert an den Spielen. Ein Zeugnis für die derzeitige politische Situation im Land. Auch bei den Touristen hoffen die Veranstalter inzwischen auf maximal 500.000 Zuschauer. Erwartet worden waren zuvor eine Million, was allerdings inzwischen nicht mehr möglich sein wird.
Lange auf Gold-Kurs war Angelique Kerber. Während die Williams-Schwestern früh ausschieden, machten im Damentennis die Underdogs von sich reden. So gewann dann auch mit der Puertoricanerin Monica Puig ein „No-Name“ Gold in einem hochklassigen Match. Kerber jedoch feierte den Gewinn der Silbermedaille.
Beim 7er-Rugby kam es am Freitag zu einem geschichtsträchtigen Ereignis. Die Fidji-Inseln holten in einem einseitigen Finale gegen England Gold, was in dem Inselstaat posthum zum Nationalfeiertag erklärt wurde.
Nachdem nun auch im Olympiastadion erste Medaillen vergeben wurden, wird es in der 2. Hälfte der Spiele weitestgehend um die Leichtathletik gehen. Vielleicht haben sich bis dahin die Woogen um Diskuswerfer Christoph Harting wieder beruhigt und vielleicht ist auch die USA wieder Basketball-Olympiasieger. Hoffentlich aber, wird der SPort im Vordergrund stehen.
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